[Freude mit Pfingstrosen] (1) Einleitung (-2)
Pfingstrosen sind spannende Pflanzen. Nicht nur wegen ihres Duftes und der schönen Blüten, wie es im Pflanzenreich wenige gibt, sondern auch wegen ihres schönen Laubes werden sie geschätzt. Im Frühjahr brechen die dicken Knospen durch das Erdreich und man kann sich wochenlang an den sich langsam entwickelnden Trieben, der sich bildenden Knospe, der ersten Farbe auf der Knospe freuen und dann die große Freude der Blüte. Danach die reifenden Früchte, später die schönen Fruchstsände mit dunklen Samen und leuchtenden Scheinsamen, die farbenfrohe Herbstfärbung des Laubes, und ab dem Spätherbst freut man sich bei Strauchpfingstrosen schon über die schwellenden Knsopen bis das Frühjahr kommt...
Man hört immer wieder Vorwürfe gegen Pfingstrosen, besonders kritisch ging Karl Förster (link) mit ihnen zu Felde: Wirklich edle, leicht blühfähige und freigiebige Sorten unter den frühen und späten Päonien sind noch in verhältnismäßig kleinen Listen unterzubringen. Die Zahl der älteren Päoniensorten, die eigentlich erst vom dritten Jahr nach der Pflanzung an recht in Gang kommen und reich blühen, dann aber um so tiefer enttäuschen, ist übermäßig groß. Zahllose Sorten wagen sich überhaupt kaum mit der Blüte vor, das ärgerliche Schelten auf Päonien ist daher weit verbreitet! Was hat sich daran geändert, 50 Jahre nach Foerster's Worten?
Zuerst einmal müssen die Pflanzen richtig gepflanzt werden, damit Mißerfolge nicht schon vorprogrammiert sind. Tipps: hier. Wichtig ist sicher die richtige Sortenwahl, vielleicht können die Top 10 dabei helfen. Das Problem der alten Sorten war, daß sie dem Schönheitideal des Biedermeiers folgend, schwere, stark gefüllte Blüten, noch dazu auf dünnen Stielen produzierten, die auch sehr anfällig auf Pilzerkrankungen waren. Die besten dieser 150 Jahre alten Sorten sind auch heute noch unübertroffen, viele haben sich aber nicht bewährt und sind verschwunden.
Aber zusätzlich gibt es heute:
Ein große Zahl frühblühender Hybriden, die die Blütezeit von 2 Wochen auf 8 Wochen verlängern (je Sorte 1 Woche).
Viele dieser neuen Hybriden stammen von sehr winterharten Wildarten (z.B. P. tenuifoilia, den Kaukasiern oder P. veitchii) ab , die keine Anfälligkeit auf Frostschäden haben und sehr blühwillig sind.
Durch Hybriden mit P. peregrina, P. officinalis und P. emodi sind neue Farben, Laubformen und Blütenstellungen hinzugekommen, Gelb-, Apricot-, Orange-, oder purpurfreie Rottöne, Picotee-Formen.
Neuere Sorten von Paeonia lactiflora haben ein besseres Verhältnis zwischen der Schwere der Blüte und dem Stiel, was auch den Romantikern unter den Pfingstrosenliebhabern eine Renaissance (ähnlich den englischen Rosen) bescheren kann. Man kann sich bei der Sortenwahl aber auch nach einfachen oder halbgefüllten
Strauchpfingstrosen aus Japan, China und Lutea-Hybriden sind heutzutage viel einfacher verfügbar als zu Foersters Zeiten, und wir können auf viel mehr Sorten zurückgreifen. Besonders sind aber die Rockii-Hybriden und die Intersectionals hinzugekommen, die einen sehr gesunden Wuchs mitbringen.
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Vorfreude im Frühling: Sich entwickelne Knospen und Triebe verschiedener Arten & Sorten
Verschieden Laubformen von Stauden-Pfingstrosen
Sträuße & Arrangements von Pfingstrosen.
Bilder von remontierenden Strauchpfingstrosen: P. 'Hesperus' im Juli, P. 'High Noon' Ende August. Beides Lutea-Hybriden. Bei günstigem Wetter blühen einzelne Sorten bis zum Frost.