[Freude mit Pfingstrosen] (3) Sorten: frühblühende Staudenhybriden
Eigentlich sind schon viele Officinalis-Kultivare frühmittelalterliche Hybriden zwischen P. peregrina und (wahrscheinlich) P. officinalis. Jeder kennt die gefüllte rote Bauernpfingstrose 'Rubra Plena'.
Ein neues Kapitel wurde aber durch Lemoine und Arends aufgeschlagen, als vor 1900 erste Kreuzungen mit P. steveniana (Syn. P. wittmanniana var. nudicarpa) aus dem Kaukasus, P. peregrina und P. lactiflora erfolgreich waren und sehr früh blühende Hybriden ergaben ('Alpha', 'Reine de Mai', ' Le Printemps', 'Mai Fleuri' ab 1905). In den 1920er Jahren kamen Hybriden von Auten, Glasscock und Saunders ('Légionnaire', 'Red Charm', 'Early Scout', 'Chocolate Soldier', 'Challenger', 'Defender'), deren Erfolg ganze Generationen von neuen Züchtern in Nordamerika anstachelte. Durch das Wirken der Amerikanischen Päonien Gesellschaft wurden die Ergebnisse veröffentlicht und beworben, was ihrem Ruf sehr förderlich war. Besonders A.P.Saunders kreuzte systematisch alle bekannten Arten und Kulturformen wie keiner vor und nach ihm. Als er 1953 mit 93 Jahren starb, hatte er über 17.000 Pflanzen aus Tausenden Kreuzungen aufgezogen.
Die Staudenhybriden bieten Eigenschaften, die sie durch eine Verlängerung der Blütezeiten und eine Verbreiterung des Farbspektrums sehr interessant machen. Im Ausleseprozess sind Farben und Blütenformen entstanden, die bei Wildarten nicht vetreten sind, womit sie die unverzichtbaren Lactifloras perfekt abrunden.