Carsten Burkhardt's Web Project Paeonia - The Peony Library

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Paeonia-Literatur 1998


Materialien zur Geschichte der Gartenkunst 4

Claudia Vierle :

CAMILLO SCHNEIDER

Dendrologe und Gartenbauschriftsteller, Eine Studie zu seinem Leben und Werk, Berlin 1998, Technische Universität Berlin



Inhaltsverzeichnis

1. Camillo Schneider - weitgehend vergessen?

2. 1876-1899: Kindheit und Jugend

2.1 Kindheit in Sachsen

2.2 Ausbildung zum Gärtner

3. 1896-1900: Frühe publizistische Erfahrungen

3.1 Journalistik und Redaktionsarbeit in Berlin

3.2 Illustration mit der Kamera

4. 1900-1913: In der Hauptstadt der Donaumonarchie

4.1 Dendrologische Studien am k.k. Hofmuseum

4.2 Generalsekretär der Dendrologischen Gesellschaft zur Förderung

der Gehölzkunde und Gartenkunst in Österreich-Ungarn

5. 1913-1915: Forschungsreise nach China

5.1 Planung und Vorbereitungen der Expedition

5.2 In Yunnan und Sichuan

5.3 1915: Aufbruch nach Amerika

6. 1915-1919: Dendrologische Arbeiten in Amerika

6. l San Francisco

6.2 Das Arnold Arboretum

6.3 Publizistische Tätigkeit während seines USA-Aufenthaltes

7. 1919-1920: Rückkehr nach Wien

8. 1920-1932: Neuanfang in Berlin

8.1 Mitherausgeber der „Gartenschönheit"

8.2 Arbeitsgemeinschaft für Deutsche Gartenkultur

9. 1933-1945: Arbeiten während der Zeit des Nationalsozialismus

9.1 Landschaftsanwalt bei der Reichsautobahn

9.2 Anhänger der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise

9.3 Mitarbeit in Vereinigungen

9.4 Als „auswärtiger Botaniker" am Botanischen Museum Dahlem

10. 1946-1951: Letzte Lebensjahre

11. Camillo Schneider als Erneuerer der Gartenkunst

12. Camillo Schneider als Fachmann und als Zoon politikon

13. Pläne

14. Schneider und seine Publikationen

15. Anhang

15.1 Quellennachweis

15.1.1 Archivalien

15.1.2 Literatur

15.1.3 Abbildungsverzeichnis

15.1.4 Abkürzungsverzeichnis

15.2 Herbare

15.3 Bibliographie der Werke Camillo Schneiders

15.3.1 Buchpublikationen

15.3.2 Zeitschriftenartikel von C. Schneider



Abb. 1: Camillo Schneider (1876-1951)



Materialien zur Geschichte der Gartenkunst 4

Claudia Vierle: CAMILLO SCHNEIDER Dendrologe und Gartenbauschriftsteller Eine Studie zu seinem Leben und Werk Berlin 1998 Technische Universität Berlin

Materialien zur Geschichte der Gartenkunst

Herausgegeben von Johannes Küchler, Institut für Management in der Umweltplanung, Fachgebiet Theorie und Geschichte der Landschaftsentwicklung, Fachbereich Umwelt und Gesellschaft, Technische Universität Berlin, Sekr. FR 2-7, Franklinstr. 28/29, 10587 Berlin

© Bei der Technischen Universität Berlin und der Autorin, ISBN 3-7983-1790-9

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Vierle, Claudia: Camillo Schneider - Dendrologe und Gartenbauschriftsteller: eine Studie zu seinem Leben und Werk / Claudia Vierle. Technische Universität Berlin.

[Technische Universität Berlin, Fachbereich Umwelt und Gesellschaft, Institut für Management in der Umweltplanung, Fachgebiet Theorie und Geschichte der Landschaftsentwicklung]. -Berlin : TU, Univ.-Bibliothek, Abt. Publ., 1998 (Materialien zur Geschichte der Gartenkunst; 4) ISBN 3-7983-1790-9

Druck: copy print - Digitaldruckzentrum Bismarckstraße, 10625 Berlin.

Titelbild: C. Schneider 1932: Immergrüne Berberitzen (Berberis julianae, B. Hookeri typica, B. Hookeri viridis). Gartenschönheit, 13. Jg. 27.

Vertrieb:Technische Universität Berlin, Universitätsbibliothek, Abt. Publikationen, Straße des 17. Juni 135, D-10623 Berlin,

Verkaufsstelle:Gebäude FRA-B, Franklinstr. 15, D-10587 Berlin, Tel.: 030-31422976, -31423676, Fax: 030-31424741



Vorwort des Herausgebers

Nach O. Hillers Arbeit über Hermann Göritz (Heft 1) und H. Kansteins über Georg Kuphaldt (Heft 2) wird die biographische Linie der Reihe 'Materialien zur Geschichte der Gartenkunst' nun fortgesetzt mit einer Untersuchung über Camillo Schneider, einen weiteren Exponenten der europäischen Gartengeschichte des 20. Jahrhunderts. Die Überwindung der Teilung Europas bedeutet auch eine Wiederentdeckung des östlichen Mitteleuropa als einer kulturellen Einheit, bzw. eines räumlich - zeitlichen Konti-nuums. Die Biographie des Sachsen Camillo Schneider ist in diesem kulturhistorischen Kontext aufs engste verknüpft mit den Städten (von Süd nach Nord) Wien, Prag, Dresden, Berlin. Das ist auch der Grund dafür, daß seine Person und sein Werk - trotz seines ungewöhnlich umfangreichen publizistischen Vermächtnisses - in der Nachkriegszeit so in Vergessenheit geraten konnten. Seine Lehr- und Wanderjahre kreisten um Berlin und Wien, in der zweiten Lebenshälfte bildete Berlin seinen Lebensmittelpunkt. Aus Geldmangel war ihm das Privileg eines Hochschulstudiums verwehrt geblieben. Aber sein kritisch-wissenschaftliches Denken, sein sicherer Sinn für Ästhetisches, die Fähigkeit und Freude am Austausch mit anderen Menschen, gepaart mit einer Leidenschaft für Gärten, Dendrologie und Botanik und grenzenloser Fleiß erlaubten es ihm bald, dieses Defizit glänzend zu überspielen. Als der erste Weltkrieg ausbrach, hatte Schneider West-, Süd- und Osteuropa bis zum Kaukasus einschließlich der wichtigen biowissenschaftlichen Forschungszentren aus eigener Erfahrung kennengelernt. Er verfügte über ein weites internationales Netzwerk von kollegialen Bekanntschaften und Freunden. Dieser Umstand verhalf ihm - ungeplant - zur glücklichen Umgehung der Kriegserfahrung. Von Yünnan aus hätte er - selbst wenn er die Neigung dazu verspürt hätte - nicht nach Deutschland oder Österreich zurückkehren können. So kam er unverhofft in den Genuß des Privilegs, die Jahre der Not und des Hungers statt dessen an der Harvard University, bereits damals eine der besten Universitäten der Welt, verbringen zu dürfen mit keiner anderen Aufgabe als der, den eigenen, selbst gesetzten Interessen im Arnold Arboretum nachzugehen. Diese etwa sechs Jahre botanischer Forschung in Ostasien und Nordamerika verhalfen ihm zu seiner für den deutschen Sprachraum einmaligen Fachkompetenz. Schließlich waren dies jene zwei Regionen, denen die europäische Dendrologie und der hiesige Gartenbau die meisten ihrer vegetabilischen Innovationen verdankten.

Im Wien der Vorkriegszeit war Graf Silva Tarouca - institutionell und auch konkret mit seinem Garten von Pruhonitz bei Prag Mittelpunkt der Dendrologie in der Donaumonarchie - sein Förderer und Partner, in Berlin und Potsdam vor allem Karl Foerster, mit dem er in der Zwischenkriegszeit die „Gartenschönheit" herausgab. Dem Trio Foerster/Kühl/Schneider gelang für mehr als zwei Jahrzehnte inhaltlich und editorisch eine Glanzleistung. Hinsichtlich Aufmachung, Auflagenhöhe und Preis, Breite des Leser(innen)kreises und des Spektrums der Informationen übertrafen sie alle vergleichbaren Zeitschriften. Die Intensität von Schneiders Herausgebertätigkeit verdeutlicht das vollständige Werkverzeichnis, das Claudia Vierle hier erstmals zusammengestellt hat. Die „Gartenschönheit" erwies sich als das ideale Medium, über das Schneider ein großes Publikum mit seinem unvergleichlichen Erfahrungswissen erreichte. Ohne Schneiders publizistisches Engagement ist die starke Ausstrahlung der Foerster'sehen Schule in der Zwischenkriegszeit kaum vorstellbar.

Camillo Schneider (1876-1951) gehört zur gleichen Generation wie Paul Schultze-Naumburg (1869-1949) und Walter Schoenichen (1876-1956). Was ihn von diesen angenehm unterscheidet ist die Tatsache, daß ihn sein freies und kritisches Denken zeitlebens vor dem Virus des Dogmatismus und Chauvinismus bewahrt hat.

Blieb Schneider auch das Grauen des Kriegs erspart, so wurden doch viele seiner Arbeitsmaterialien, Manuskripte und persönlichen Dinge Opfer der beiden Kriege. Dies ist einer der Gründe, warum uns so wenig über sein Leben bekannt ist. Claudia Vierle hatte es nicht leicht, trotz aufwendiger Nachforschungen in den o.g. Städten, aus dem Puzzle fragmentarischer Informationen die Biographie zu rekonstruieren. Dennoch meine ich, daß es ihr gelang, ein anschauliches Bild von diesem fast vergessenen Fachvertreter nachzuzeichnen. Für Korrekturen und Ergänzungen sind wir dankbar.

Berlin, 29.11.1998 Johannes KüchlerIch möchte all jenen danken, die mich bei dieser Arbeit unterstützt und mich freundschaftlich beratend begleitet haben. Mein Dank gilt der Betreuung von Prof. Johannes Küchler. Auch ohne die freundliche und geduldige Unterstützung des Personals folgender Bibliotheken und Archive wäre es nicht möglich gewesen, diese Arbeit zu verfassen: Bibliothek des Botanischen Museums Berlin-Dahlem, Staatsbibliothek Berlin, TU-Bibliothek und Archiv für Erziehungswissenschaften und Gartenbau (Franklinstr.), Bundesarchiv Berlin. Weiterhin danke ich Prof. Gert Gröning von der HdK, sowohl für seine Beratung als auch für die Einsichtnahme in Schneiders Teilnachlaß sowie Dr. Ludvik Helebrandt und Ing. A.M. Svoboda in Pruhonice bei Prag für ihre Gastfreundschaft und ihr Interesse an meiner Arbeit.

1 Bundesarchiv - Akte Camillo Schneider, Foto: Elke A. Jung Wolf



Korrektur am 25.10.2005:
Name         : Claudia Vierle
E-Mail       : cvierle@yahoo.de
Kommentar    : Sie haben auf Ihren Seiten die von mir verfasste 
Biographie Camillo Schneiders veröffentlicht. Ich würde Sie bitten, 
bezüglich Karl Wagners, dem zeitweiligen Schriftleiter der "Gartenschönheit", 
folgende Passage zu korrigieren, da er nach neueren Erkenntnissen 
(Markus Steuck schreibt gerade dessen Biographie) kein Anhänger des 
Nationalsozialismus war.
auf http://www.paeo.de/h1/schneider/vierle/09.html
Zweifellos war es nun ein günstiger Umstand, daß schon ab 
1930 der Nationalsozialist Karl Wagner[Anm.#201: Karl Wagner (1897-?), 
Schriftleiter bei der „Gartenschönheit" ab März 1929, außerdem 
Gartenarchitekt in Berlin-Westend (G. Gröning, J.Wolschke-Bulmahn 1997: 
Grüne Biographien. Hannover). ] zum verantwortlichen Hauptschriftleiter 
bei der „Gartenschönheit" ernannt worden war.

Hier bitte einfach ändern in:

Ab 1930 übernahm Karl Wagner die Aufgabe des Hautpschriftleiters bei 
der "Gartenschönheit". 

Die Anmerkung/Fußnote kann so bleiben.

In der geplanten Neuauflage werden diese Angaben auch geändert.

MfG
Claudia Vierle

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