Pivoines Rivière, La Plaine, Crest, France

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Die Baumschule Rivière

1849 gründete Jean-Baptiste Gabriel Ruitton (1813-1893) am Stadtrand von Lyon einen gemischten Baumschulbetrieb neben seinem bereits eingeführten Betrieb in Iles-de-la-Pape an der Rhone. In Caluire wurden zum ersten Mal Staudenpäonien kultiviert. Auf Anregung seines Sohnes Francois (1838-1905) gewannen die Päonien an Bedeutung, und dessen Schwiegersohn, Benoit Rivière (1865-1913), intensivierte den Anbau noch stärker.

Benoit Rivière fügte den Kulturen seines Schwiegervaters die Päonien eines Gärtners aus der Gegend, M. Treyve hinzu. Von da an nahm der Päonienanbau in Caluire einen gewaltigen Aufschwung. Im Katalog von 1890 konnte man zwischen 360 Stauden- und 240 Strauchpäoniensorten wählen, um die Benoit das Sortiment bereichert hatte. Das war die Hochblüte der Päonien, in der so außergewöhnliche Sorten wie 'Philippe Rivoire' oder 'Souvenir du General Gallieni' geschaffen wurden. Die erste hat eine Beziehung zu den USA, wo sie auf Ausstellungen immer noch Preise erringt.

Benoit Rivière wurde sehr früh auf Reisen geschickt, um seine berufliche Ausbildung zu vervollkommnen. Er arbeitete eine Zeitlang in den Gartenbauzentren von Angers, Orleans, Paris und Bordeaux. Als seine Päonienkulturen an Bedeutung zunahmen, beteiligte er sich an Blumenausstellungen in Bordeaux, (112:) Lyon und Paris, ja sogar jenseits der Grenzen stellte er in Turin und London aus, wo er viele Preise gewann.

Leider starb Benoit Rivière im Alter von 48 Jahren und hinterließ den Betrieb ohne direkten Nachfolger. Antoine Rivière, sein Sohn, war damals gerade 11 Jahre alt. Seiner Frau Marie Rivière gelang es trotzdem, einen Teil der Kultuen zu erhalten, und die Züchtungserfolge Benoit Rivières auf diese Weise zu bewahren. Es dauerte bis 1924 oder 1925, bis Antoine Rivière, mein Vater, die Leitung des Betriebes übernehmen konnte.

Etliche Jahre waren notwendig, um wieder Ordnung in das Sortiment zu bringen, was leicht zu begreifen ist, denn es war durch die Ereignisse vernachlässigt worden und hatte sehr gelitten. Antoine Rivière verstand es, zwischen 1930 und 1939 das Sortiment wieder aufzubauen und in Schwung zu bringen und führte einige neue Sorten ein: 'Madame Antoine Rivière' und 'Souvenir de Marguerite Lemoine', die mit der Familie Lemoine aus Nancy nichts zu tun hat.

Außerdem nahm er viele Züchtungen von Lemoine in sein Sortiment auf, insbesondere alle Strauchpäonienhybriden, die es damals gab, von einer Ausnahme abgesehen.

Und noch einmal wird das Sortiment von einem Schicksalsschlag getroffen, gerade als der Wiederaufbau abgeschlossen zu sein schien, stoppte der zweite Weltkrieg den neuen Aufschwung, der auch alle anderen Gartenbaubetriebe in Frankreich und Europa betraf. In den sechs Jahren, in denen nahezu alles stillstand, besaß mein Vater die große Besonnenheit, seine Päonien zu pflegen und zu erhalten, auch ohne Gewinn daraus zu ziehen. Er setzte trotzdem seine Arbeit fort und züchtete neue Sorten, die in den Jahren 1950-1955 dann zu sehen waren, als in den vom Krieg gezeichneten Ländern die schlimmsten Wunden verbunden waren und man langsam wieder begann, die Schönheiten der Natur zu entdecken.

Bis zu seinem Tod irn Jahre 1980 verbesserte Antoine Rivière ständig seine Kulturen und leistete mit Sorten wie 'Madame Henry Fuchs' und anderen seinen Beitrag. (113:)

Das haben wir nach 1980 so beibehalten, sind immer weiter gewachsen und kultivieren heute ausschließlich Päonien.

Eineinhalb Jahrhundert sind seit Calot, Guérin, Félix Crousse, Victor und Emile Lemoine und den anderen, uns bekannten Züchtern vergangen. Was ist aus all diesen Betrieben geworden? Miellez und Verdier? Verschwunden. Lemoine? Verschwunden. Félix Crousse, Guérin, Méchin, Dessert? Ihre Sammlungen gingen, wie bereits gesagt, an Doriat. Dort wurde intensiv gearbeitet und gezüchtet, aber seit 1967 existiert auch dieser Betrieb nicht mehr.

Erinnern wir uns: 1870 wurde der Betrieb Crousse zum ersten Mal zerstört. Francois-Félix Crousse blieb ohne Erben, überläßt 1905 seine Sammlung Doriat und behält nur sein Archiv. 1915 wird er mehrfach bombardiert und das Haus samt Inhalt zerstört. Die Generalin Groysillier, Enkelin von Félix Crousse wollte das Archiv ihres Großvaters wieder aufbauen, stieß aber auf die allgemeine Gleichgültigkeit und Leere, die nach dem Krieg von 1939-45 in den Archiven des Berufsstandes herrschten. Als sie später mit ihrem Mann in die USA umzog, konnte sie erleben, welche Bedeutung ihr Großvater dort hatte. Sie schrieb mir damals: „Der einzige Katalog meines Großvaters aus dem Jahre 1882 fand sich in Kalifornien bei amerikanischen Freunden ... Die amerikanischen Museumsleute haben mich sehr freundlich aufgenommen und mir alle Fragen beantwortet, bis hin zu dem vom Botanischen Garten New York. Aber am bekanntesten ist mein Großvater in Kalifornien. Man erinnert sich an ihn, als hätte er hier gelebt."

Sie schrieb weiter: „Félix Crousse hatte Kunden und Bewunderer überall. Meistens waren es Sammler, die sich jedes Jahr um seine Kataloge rissen."

Die aufeinanderfolgenden Kriege und die Todesfälle hinterließen große Lücken in den Familien der Päonienzüchter. Hoffen wir, daß die Zukunft für die Päonien ungetrübter ist, sie haben es verdient.



Amateur Forest

(Rivière 1935)

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Colette Thurillet

(Rivière 1988)

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Entente cordiale

(Rivière 1907)

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Farandole

(Rivière 1975)

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Feu d'Artifice

(Rivière 1998)

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Isabelle Rivière

(Rivière 1975)

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Jacqueline Farvacques

(Rivière 1998)

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M. Georges Cassagne

(Rivière 1985)

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Madame A Françoise Poncet

(Rivière 1939)

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Madame André Devillers

(Riviere 1955)

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Madame Antoine Rivière

(Rivière 1935)

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Madame Benoît Rivière

(Rivière 1911)

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Madame Emile Dupraz

(Rivière 1911)

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Madame Emile Joubert

(M. Riviere 1985)

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Madame François Toscanelli

(Rivière 1911)

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Madame Henri Fuchs

(Rivière 1955)

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Madame Leo Fernig

(Rivière 1998)

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Madame Marcel Gay

(Rivière 1998)

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Mademoiselle Jeanne Rivière

(Rivière 1908)

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M Antoine Riviere

(Riviere 1985)*

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Mlle Jeanne Rivière

(Rivière 1908)

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Mons Antoine Riviere

(Riviere 1985)

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Mons Georges Cassagne

(Rivière 1985)

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Mr Georges Cassagne ('Mons. Georges Cassagne')

(Rivière 1985)

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Nanou

(Rivière 1933)

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Nuage Rouge

(Rivière 1998)

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Philippe Rivoire

(Rivière, 1911)

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Poète Frédéric Mistral

(Rivière 1911)

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Sang Gaulois

(Rivière 1968)

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Sir Peter Smithers

(Rivière 1998)

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Souvenir de Colette Veillet

(Rivière 1925)

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Souvenir de François Ruitton

(Rivière 1908)

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Souvenir de Marguerite Lemoine

(Rivière 1938)

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Souvenir de Mme. Collette Veillet

(Riviere, 1925)

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Souvenir du Général Gallieni

(Rivière, 1917)

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Sylphide

(Rivière 1998)

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Valse de Vienne

(Rivière 1983)

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Victor Lemoine

(Rivière 1998)

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seedlings under number:

 

 

 

#839414 seedling of Kokuryo Nishiki

 

 

seedling of Flora