Dioskorides: Arzneimittellehre.
Übersetzt von J. Behrendes.
Ferdinand Enke Verlag, Stutgart 1902.
Buch 3:
Cap. 147 (157). Gichtrose.
Paeonia corallina (Ranunculaceae) - Korallengichtrose
Paeonia officinalis (Ranunculaceae) - Gichtrose
Die Paionia oder Glykyside - Einige nennen sie Pentoboron, Andere
Orobelion, Orobax, Haimagogon, Paisaide, Menogeneion, Menion,
Panthikeraton, idäische Daktylen, Aglaophotis, Theodonion, Selenion,
die Propheten Selenogonon, auch Phthisi, die Römer Casta. Der Stengel
wächst an zwei Spannen hoch und hat viele Nebenzweige; die männliche
hat Blätter ähnlich denen der Wallnuss, die weibliche eingeschnittene
Blätter wie beim kleinen Pferdseppich. Sie entwickelt an der Spitze der
Stengel eine Art mandelähnlicher Schoten, in denen nach der Oeffnung
sich viele kleine, rothe Granatkörner ähnliche Körner finden, in deren
Mitte fünf oder sechs schwarze, purpurfarbige. Die Wurzel der männlichen
ist etwa einen Finger dick, eine Spanne lang, hat zusammenziehenden Ge-
schmack und ist weiss, bei der weiblichen hat sie Nebenwurzeln wie Eicheln,
sieben bis acht, nach Art des Asphodelos. Die trockene Wurzel wird den
Weibern gegeben, wenn sie nach der Geburt nicht gereinigt sind. Sie be-
fördert, in der Grösse einer Mandel genommen, auch die Katamenien. In
Wein getrunken hilft sie bei Magenschmerzen, wirkt heilsam bei Gelbsucht,
Nieren- und Blasenleiden und hemmt, in Wein gekocht und getrunken, den
Durchfall. Zehn bis zwölf rothe Körner von der Frucht in dunklem herbem
Wein getrunken stellen den rothen Fluss, auch helfen sie gegessen denen,
die an Magenverletzungen leiden. Ferner, von den Kindern getrunken und
auch gegessen, beseitigen sie beginnendes Steinleiden. Die schwarzen sind
ein wirksames Mittel gegen Alpdrücken, Mutterkrämpfe und Mutterschmerzen,
wenn sie uz fünfzehn Körnern in Honigmeth oder Wein getrunken werden].
Sie wächst an den höchsten Bergen und Vorgebirgen.
mit freundlicher Genehmigung aus : http://members.fortunecity.com/dioskurides/id6.htm
Kommentar von Berendes dazu: hier